Aktuelle Ausgabe

Get Nord in Hamburg: zukunftsfähige Elektroinstallationen in der Gebäudetechnik

14.06.2024

Elektrifizierung und Digitalisierung in Gebäuden sind zwei der wichtigsten Schlüsselstrategien auf dem Weg zur Klimaneutralität Deutschlands im Jahr 2045.

Neben einer elektrifizierten Wärmeversorgung auf Basis erneuerbarer Energiequellen ist eine bedarfsgerechte Stromverteilung dabei von zentraler Bedeutung. Außerdem muss eine intelligente Ladeinfrastruktur für Elektroautos geschaffen werden und neuartige Stromlieferanten wie Balkonkraftwerke sind in vorhandene Elektrokreisläufe zu integrieren. Für das Elektrohandwerk gibt es demnach viel zu tun. Zumal der Gebäudesektor mit rund 30 Prozent einen entscheidenden Teil der CO2-Emissionen hierzulande verantwortet.

Was eine Elektroinstallation als zukunftsfähig qualifiziert und welche Lösungen es für den Einsatz elektrischer und digitaler Technologien in Gebäuden gibt, erfahren Besuchende auf der Get Nord. An drei Tagen, vom 21. bis 23. November, informiert die führende gebäudetechnische Fachmesse im Norden umfangreich und vielfältig über den aktuellen Stand zukunftsfähiger Elektroinstallationen in der Gebäudetechnik.

Das elektrifizierte Heizen boomt
Das wichtige Thema elektrifiziertes Heizen wird auf dem gesamten Gelände der Messe präsentiert. Während der Elektrobereich kompakt in den Hallen B5, B7 und in einem Teil der B6 (Licht) ausgestellt ist, finden die Besuchenden in den Hallen A1 und A4 den Heizungsbereich. Zu sehen sein werden unter anderem innovative Elektroinstallationen im Rahmen der Gebäudesystemtechnik zum Neubau energieeffizienter, CO2-optimierter Wohn- und Gewerbebauten. Weitere wichtige Themen sind strombasierte Heizsysteme als Alternative zu Öl- und Gasheizungen, die unterschiedliche erneuerbare Energieträger zur Wärmeerzeugung und Warmwasserbereitung miteinander koppeln.

Im Fokus stehen insbesondere Kombinationsmöglichkeiten von Wärmepumpe, Photovoltaik und wahlweise Solarthermie sowie deren optimales Zusammenspiel mit einem Speicher. Zwar sieht das Gebäudeenergiegesetz (GEG) kein generelles Verbot fossil betriebener Heizungen vor, dennoch boomt elektrifiziertes Heizen. Außerdem müssen neu installierte Heizungen seit 2024 zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden, die Strom erzeugen. 

Das macht E-Handwerksbetriebe zu gefragten Projektpartnern: Im Jahr 2023 waren sie dem Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) zufolge an der Installation von knapp 150.000 Wärmepumpen, rund 550.000 Photovoltaik-Anlagen und circa 350.000 Speichern beteiligt. Hinzu kamen etwa 380.000 Ladestationen mit 440.000 Ladepunkten. Besonders deutlich fiel der Umsatzanteil im Bereich „PV und Speicher“ aus, der zwischen Frühjahr 2022 und Frühjahr 2024 um mehr als das Doppelte von 3,3 auf 7,7 Prozent stieg. Bei den Wärmepumpen und Lüftungssystemen kletterte er im gleichen Zeitraum von 1,5 auf 2,6 Prozent.

Ertüchtigung überalterter Anlagen drängt
Ergänzend dazu stehen Lösungen zur Modernisierung überalterter Elektroanlagen in Bestandsgebäuden im Fokus. Damit diese die Energiewende in Deutschland nicht hemmen, ist eine großangelegte Ertüchtigungsoffensive erforderlich. Nach einer Studie des ZVEI (Verband der Elektro- und Digitalindustrie)sind zwei Drittel der elektrischen Anlagen in Gebäuden über 40 Jahre alt. Bei ihnen mangelt es nicht nur an Stromkreisen und Steckdosen. Auch energieintensive Anwendungen wie Photovoltaik, Speicher, Wärmepumpe, Blockheizkraftwerke und Elektromobilität sind problematisch, da sie alte Elektroinstallationen überlasten können, wodurch im Extremfall die Sicherheit der Hausbewohner nicht mehr gewährleistet ist. Folglich müssen in den kommenden Jahren Millionen Elektroanlagen in Bestandsgebäuden modernisiert werden.

 
 

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