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„Die Situation ist erfreulich und zugleich herausfordernd“

23.06.2022

Das Messebusiness ist wieder sehr gut angelaufen. Davon profitieren auch die Messedienstleister, wie der Geschäftsführer von mac. brand spaces, Stefan Trieb, im Interview mit Trade Fairs International berichtet.

Stefan Trieb.
Stefan Trieb.

Wie stellt sich die Situation allgemein im Messgeschäft dar?
Stefan Trieb: Die Auftragsbücher sind wieder gut gefüllt und das zeigt: die Begegnung von Mensch zu Mensch, der direkte Austausch sind unersetzbar. Die Wirtschaft braucht Messen. Das motiviert, denn Corona hat die Branche schwer getroffen. 2020 wurden mehr als 70 Prozent der geplanten Veranstaltungen abgesagt. Mit Ausnahme vom Herbst 2021 wurden bis in den April dieses Jahres Veranstaltungen abgesagt oder verschoben. Die Umsatzeinbußen der Branche belaufen sich auf mehrere Milliarden Euro.
Mit digitalen Ersatzformaten haben Firmen immerhin Kontakt zu ihren Kunden gehalten. Dafür haben wir bei mac alternative Plattformen für den virtuellen Raum entwickelt, die gut angenommen wurden, aber sie ersetzen nicht das Erlebnis einer realen Begegnung. Wir haben aus der Situation gelernt und erarbeiten heute eine konsistente, emotionale Customer Journey, die die analoge und die digitale Welt miteinander verknüpft. Dabei sind unterschiedliche neue Formate entstanden - im Rahmen von virtuellen Messen, der Gestaltung eines virtuellen Showrooms oder mit der Entwicklung und Umsetzung eines digitalen Sales-Tools, das eng mit dem Messeerlebnis verknüpft ist.

Welche Auswirkungen hat es, dass viele Messen nun geballt im Sommer nachgeholt werden?

Die Situation ist erfreulich und zugleich herausfordernd. Wir haben eine außergewöhnlich hohe Nachfrage und Nachholeffekte. Durch die Verschiebung vieler Veranstaltungen entstand eine enorme Verdichtung im Messekalender. Gleichzeitig hat die Branche insgesamt durch die zwei Coronajahre viele Ressourcen verloren, bei Veranstaltern, in den Fachabteilungen auf Ausstellerseite und auch bei spezialisierten Zulieferern. Gestörte globale Lieferketten und die Auswirkungen des russischen Überfalls auf die Ukraine erschweren das Geschäft zusätzlich. Wir haben das bisher sehr gut gemeistert.
Das liegt an unserer starken Mannschaft, über die ich sehr glücklich bin. Die konnten wir über die Krise hinweg weitgehend beisammenhalten. Und mit unserer leistungsfähigen Produktion können wir sehr unabhängig vom Zuliefermarkt arbeiten. Aber die langen Lieferzeiten im Bereich der Materialversorgung, die Energiekostensteigerung und die angespannte Logistikkette fordern auch uns viel Aufmerksamkeit und Extraaufwand ab. Durch langjährige partnerschaftliche Beziehungen mit unseren Lieferanten und umsichtige Vorplanung haben wir bisher aber alle Projekte sicher umsetzen können. Und das wird auch so bleiben.

Wie geht es mac?

Gut. Die erfolgreiche Markentransformation hin zu “mac. brand spaces”, die im Unternehmen in der Pandemie umgesetzt wurde, hat sich ausgezahlt. Eine starke Marke bedeutet Präsenz im Markt, schafft Vertrauen bei Partnern und Kunden und hält die Mitarbeitenden beisammen. Eine starke Marke hilft, Krisen erfolgreich zu bestehen, weil sie Sicherheit gibt. Auch mit dem Ausbau unserer Nachhaltigkeitsstrategie sind wir auf dem richtigen Weg. Die Nachfrage nach Beratung und Konzeption in diesem Bereich ist sehr groß. Unser umweltfreundliches und verantwortungsvolles Handeln in Kombination mit unseren angebotenen Workshops kommt bei den Kunden sehr gut an. Wir haben schon immer auf eine partnerschaftliche Zusammenarbeit gesetzt und stehen dem Kunden beratend zur Seite. Die Kunden belohnen das. Wir haben einen starken Auftragseingang und sind sehr gut beschäftigt.

 
 

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