Imex / Kongresse: Immer am Puls der Zeit

Die Welt trifft sich in Frankfurt – vom 19. bis 21. April wieder auf der „Imex“. Die Messe sieht sich als Schrittmacher für die Weiterentwicklung der Meeting-Branche. 

So sehen Sieger aus: Den letztjährigen ersten Startup-Pitch gewann InitLive, ein Softwareunternehmen aus Kanada. (Photo: Imex)
So sehen Sieger aus: Den letztjährigen ersten Startup-Pitch gewann InitLive, ein Softwareunternehmen aus Kanada. (Photo: Imex)

Nichts ist so beständig und so spannend wie der Wandel. Wenn aus Umbrüchen und Perspektivwechseln neue Chancen, innovative Geschäftsideen und maßgebliche Trends entstehen, heißt es für die Marktteilnehmer: Augen auf und genau hinschauen! Dieser Grundsatz gilt beispielsweise für die Share Economy – ein Trend, der weltweit immer mehr Anhänger findet. Was bedeutet er für die MICE-Branche? Wie kann die Grundidee der Ökonomie des Teilens adaptiert werden und welche ersten konkreten Schritte gibt es? Wie wird dieser Trend die Art, wie wir reisen, verändern? „Solchen Fragen wollen wir in diesem Jahr in Frankfurt in verschiedenen Workshops, Seminaren und einer Podiumsdiskussion auf den Grund gehen“, erklärt Carina Bauer, CEO der Imex-Gruppe. 

Die „Share Economy“ etwa meint das systematische Ausleihen von Gegenständen und das gegenseitige Bereitstellen von Räumen und Flächen, insbesondere durch Privatpersonen und Interessengruppen. Im Reisesektor hat diese Idee mit Unternehmenskonzepten wie Airbnb, Uber, Bookalokal, Splacer oder Vizeat bereits großen Einfluss auf das Konsumverhalten. Insgesamt wird der Wert der „Share Economy“ global um das zwanzigfache auf 335 Milliarden US-Dollar im Jahr 2025 ansteigen. So lautet eine Prognose der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers.

Neben dem Fokusthema „Sharing Economy“ spielen auf der Imex in Frankfurt 2016 auch Nachhaltigkeit und Corporate Social Responsibility (CSR) eine wichtige Rolle. „Wir sehen hier einen Prozess der Professionalisierung in der Branche – weg von den eher operativ gestalteten Maßnahmen hin zu einer eher strategischen Ausrichtung“, sagt Carina Bauer. „Das bedeutet, dass Unternehmen ihre CSR als wertschöpfenden Faktor zunehmend in ihre Gesamtstrategie einbinden.“ Dies geschieht etwa beim Marketing oder in den Bereichen Personalentwicklung, Personalbeschaffung und Qualitätsmanagement. 

Die Imex-Macher Ray Bloom und Carina Bauer. (Photo: Imex)
Die Imex-Macher Ray Bloom und Carina Bauer. (Photo: Imex)

Für die Imex wurden eigens wurden CSR-Touren geschaffen, die zu ausgewählten, teilweise preisgekrönten Ausstellern auf der Messe führen. Hier erfahren Teilnehmer von Experten aus der Praxis, wie MICE-Anbieter heute ihre CSR Strategien und Projekte entwickeln. Die Beispiele reichen von der „Corporate Happiness Strategie“ einer Hotelkette bis zur Positionierung einer ganzen Region als nachhaltige Destination. „Erstmals bieten wir auch eine Sustainability Tour an“, erklärt Imex-Chefin Bauer. Sie zeigt das preisgekrönte Kap Europa – das komplett unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten designte neue Konferenzcenter der Messe Frankfurt. Die Imex selbst sei selbstverständlich ebenfalls mit einer eigenen CSR-Strategie nachhaltig ausgerichtet. „Unser Badge Back-Programm unterstützt durch eine Fundraising-Kampagne jährlich lokale soziale Projekte wie Lichtblick, das Heim für ehemals Obdachlose.“

In diesen Trend fließt auch das Thema Menschlichkeit und der Umgang miteinander ein. „Der direkte und persönliche Kontakt von Mensch zu Mensch ist wichtiger denn je. Das zeigt das kontinuierliche Wachstum der Veranstaltungsbranche in Zeiten von Videokonferenzen und Skype“, erklärt Carina Bauer. Auch im Marketing ist das Schaffen einer solchen persönlichen Ebene gerade „state of the art“. Verbraucher und Mitarbeiter wollen wieder persönlich angesprochen werden. Die Cola-Dose mit dem eigenen Namen drauf, der mit dem selbst geschossenen Foto bedruckte Sportschuh oder das Müsli nach eigenem Rezept – das sind bereits Antworten internationaler Konzerne auf diesen Trend. Frei nach der Devise: Wertschöpfung durch Wertschätzung. Die Imex selbst setzt diese Erkenntnis unter anderem mit einem flexibleren „Hosted Buyer“-Programm um. Es lässt erstmals individuelle Wahlmöglichkeiten bei der Dauer des Aufenthaltes und bei der Programmgestaltung zu.

„Wir sehen bei unseren Ausstellern viele interessante Konzepte und Ansätze als Resultat dieser Trends“, betont Carina Bauer. Derzeit würden ständig neue Startups gegründet. Seit letztem Jahr gibt es daher den Imex-Startup-Wettbewerb für die Eventtechnologie, den Imex-Pitch. Hier können Gründer ihre Konzepte und Ideen vorstellen. „Dem Sieger winkt ein attraktives Marketingpaket.“ Der letztjährige Gewinner war InitLive, ein Softwareunternehmen aus Kanada. Ausgezeichnet wurde eine innovative All-in-One-Softwarelösung zur Planung und Koordination von Personal und Freiwilligen im Eventmanagement auf mobilen Endgeräten. „Außerdem haben wir einen eigenen Messebereich, wo junge innovative Event-Technologieunternehmen ihre Produkte vorstellen können“, spricht Carina Bauer über den Technology Pavillon. Der Puls der Zeit ist damit nahezu überall auf der Imex zu spüren. In über 180 Aus- und Weiterbildungseinheiten will die Messeleitung jedem Teilnehmer genau die Inhalte vermitteln, die seinen persönlichen und geschäftlichen Bedürfnissen entsprechen. Dazu gehören nun auch Kurzvorträge über „Trends und Zukunftsdenken“. Der Ort dafür ist gut gewählt. Die Seminare finden am „Inspiration Hub“ statt (www.imex-frankfurt.de). 

Autor: Karin Fink

Dieser Artikel ist erschienen in TFI Heft 2/2016

 
 

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