Für die Mehrzahl der Aussteller geht es darum, möglichst viele Besucher anzuziehen. Dafür kann die größte zusammenhängende Fläche eines Messestandes aktiv genutzt werden: Eine Gestaltungsoption ist ein fotorealistisch bedruckter Boden, der gleich mehrere Funktionen erfüllt.
Experte:
Timo
Michalik
Vorstand
visuals
united ag
Kaarst
Fernwirkung
Mit einer entsprechend großflächigen Gestaltung des Fotobodens erkennt der Besucher den Stand schon aus weiter Ferne. Das kann durch das Logo oder die Logofarbe im Boden geschehen. Auch lässt sich mit dem jeweiligen Angebot oder einem Thema spielen. Ein Fußballrasen beispielsweise signalisiert, dass es um ein Produkt aus dem Bereich Fußball geht oder um den Rasen selbst. Flankiert werden könnte die Fernwirkung mittels einer „Wegeführung“ zum Messestand durch Bodenwerbeflächen, die ebenfalls aus Fotoboden hergestellt werden. Das bieten mittlerweile viele Messegelände und Veranstalter an.
Nahwirkung
Befinden sich die Messebesucher in der Nähe des Standes, lässt sich mit einem fotorealistisch bedruckten Boden zusätzliche Anziehungskraft erzielen. Bleiben die Menschen bei einer gut gemachten Darstellung stehen, kann sie der Vertriebsmitarbeiter vor dem Stand ansprechen und somit „abholen“. Auf diese Weise lassen sich auch Produkte oder Produkteigenschaften anschaulich erklären – selbst wenn sie auf den ersten Blick nur begrenzt spannend erscheinen. Ein Beispiel wäre eine Fußbodenheizung, deren einzelne Schichten abgebildet werden.
Verweildauer
Auch für das weitere Gespräch mit dem potenziellen Kunden durch den Vertrieb lässt sich an den fotorealistisch bedruckten Boden anknüpfen. Letztlich muss es das Ziel sein, die Besucher über einen längeren Zeitraum am Stand verweilen zu lassen. Das kann durch eine gemütliche Atmosphäre mit Ruhebereichen oder etwa dem bayerischen Biergarten mit einem Fotoboden aus Pflastersteinen geschehen. Denkbar wäre auch, die Firmengeschichte über Fotos darzustellen, die dann beim Gang über den Messestand im persönlichen Gespräch näher erläutert wird.
Nachwirkung
Auf einer Messe mit mehreren tausend Austellern gehen viele Stände in der Masse unter und werden schnell vergessen. Meist erinnern sich die Besucher vor dem Hintergrund dieser Reizüberflutung nur an ein bis zwei Highlights. Hier kann ein spektakulärer Fotoboden manch anderer Attraktion die Schau stehlen und längerfristig im Gedächtnis der Zielgruppe bleiben.
Gesamtkonzept
Natürlich hat sich ein fotorealistisch bedruckter Boden in den Messestand zu integrieren. Schon bei der Konzeption des Standes muss sich der Verantwortliche daher Gedanken über den Boden machen – genau wie es bei Wänden oder TV-Installationen geschieht. Grundsätzlich sollte der Boden ein Teil einer Gesamtstory sein. Exemplarisch lässt sich das am Beispiel von Vodafone veranschaulichen. Die Botschaft des Mobilfunkanbieters lautete: „Wir bringen G5 auf den Mond“. Dazu wurde ein Fotoboden mit einer Mondlandschaft eingesetzt. Und: Einzelne Aussteller entwickeln mitunter Messestände, wo der Boden das Hauptkommunikationsmittel und wichtigste Element ist.
Umsetzung
Was das Material und seine Verlegung angeht, handelt es sich um einen Standard-PVC-Boden. Drucktechnisch ist der Prozess derselbe wie bei einem großen Plakat. Soll ein Logo auf den Boden gebracht werden, bieten sich Vektordateien an. Geht es darum, beispielsweise Natur nachzustellen, sollte unbedingt auf Echtfotos zurückgegriffen werden. Unser Unternehmen hat mittlerweile mehr als 5.000 Projekte verwirklicht und verfügt unter der Marke Fotoboden über ein großes Repertoire – das sich an den gewünschten Auftritt anpassen kann.
Kosten
Ein guter Teppich kostet 15 bis 20 Euro pro Quadratmeter, der Fotoboden rund 30 bis 35 Euro – und ist damit maximal etwas mehr als doppelt so teuer. Insgesamt steigen die Gesamtkosten des Messestandes dadurch nur um ein bis zwei Prozent. Dafür bringt der fotorealistisch bedruckte Boden bis zu 20 Prozent mehr Besucher, so dass der Kosten-Nutzen-Vergleich positiv ausfällt.
Öko-Bilanz
Theoretisch kann der Boden wiederverwendet werden, was vereinzelt geschieht. Allerdings scheitert das in der Praxis häufig an unterschiedlichen Standgrößen. Das Material kann jedoch zu hundert Prozent recycelt werden und es entsteht dabei neuer PVC-Boden. Wir haben einen Vertrag mit einem Kölner Recycling-Werk geschlossen. In diesem Rahmen bieten wir an, den Boden kostenlos zurückzunehmen und die Recyclingkosten zu übernehmen.
Dieser Beitrag ist erschienen in TFI Heft 3/2019
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