Wie werden Aussteller im Ausland durch die Bundesländer unterstützt?

Neben den Gemeinschaftsauftritten der Bundesrepublik Deutschland gibt es auch Beteiligungen der Bundesländer. Beispiel Bayern: Mit dem Messebeteiligungsprogramm des Bayerischen Wirtschaftsministeriums können kleine und mittelständische Unternehmen auf Auslandsmessen ausstellen. Auf den bayerischen Gemeinschaftsständen präsentieren sich jährlich etwa 400 Aussteller auf rund 50 Messen in fast 30 Ländern.   

Photo: Sieglinde Sautter
Photo: Sieglinde Sautter

Expertin: Sieglinde Sautter
Referatsleiterin Messen und Unternehmerreisen
Bayern International

Wichtiges Hilfsmittel 

Gerade für kleine und mittelständische Unternehmen ist das Messebeteiligungsprogramm ein wichtiges Instrument der Exportförderung. Die Erschließung neuer Märkte wird ihnen dadurch wesentlich leichter gemacht. Befragungen zeigen, dass zehn Prozent unserer Aussteller zum ersten Mal an einer Messe im Ausland teilnehmen. Und: 80 Prozent der Aussteller hätten sich ohne das Messebeteiligungsprogramm nicht an der Messe beteiligt.

Diverse Branchen 

Bayerische Gemeinschaftsstände werden in ganz unterschiedlichen Branchen angeboten – unter anderem: Broadcast, IT, Hotelausstattung, Maschinenbau, Bau, Medizintechnik, Umwelttechnologie und Energie. 

Die Info- und Servicelounge des Bayerischen Gemeinschaftsstandes ist Treffpunkt für Aussteller und Fachbesucher. (Photo: Bayern International)
Die Info- und Servicelounge des Bayerischen Gemeinschaftsstandes ist Treffpunkt für Aussteller und Fachbesucher. (Photo: Bayern International)

Organisatorische Vorteile 

Die mitmachenden Aussteller profitieren bei den Gemeinschaftsauftritten in vielerlei Hinsicht. Hilfreich ist für sie dabei vor allem die organisatorische Unterstützung. Aussteller erhalten einen schlüsselfertigen Messestand mit variablen Standflächen. Bayern International übernimmt die komplette Organisation genauso wie die Betreuung vor Ort. Ausstellende Firmen können zudem Gemeinschaftseinrichtungen zur Anbahnung von Geschäftskontakten kostenlos nutzen, etwa die Lounge mit Internet und Fax. Darüber hinaus gibt es vorab relevante Marktinformationen durch Partner im Zielland und Tipps zu Hotels, Flügen oder Speditionen. Die Aussteller können sich ganz auf die Messevorbereitung konzentrieren.

Finanzielle Vorteile 

Bei den Ausstellern steht vor allem der organisatorische Nutzen im Vordergrund. Sie profitieren jedoch auch von der finanziellen Förderung und können ihr Messebudget entlasten. Das zeigt ein Beispiel von der Messe für Rundfunk und Digitale Medien, der Cabsat 2013, in Dubai. Normalerweise hätte ein Messestand von neun Quadratmetern 3.690 Euro gekostet. Unternehmen mit einem Jahresumsatz von bis zu 50 Millionen Euro zahlten durch die staatliche Förderung jedoch nur 2.025 Euro. Auch die zwei Quadratmeter große Standeinheit mit Infodesk war dadurch erheblich günstiger. Sie kostete auf der gleichen Messe 780 Euro anstatt 1.420 Euro. 

Das Messetraining "Fit for Fair" bietet eine interkulturelle Vorbereitung auf die Beteiligung. (Photo: Bayern International)
Das Messetraining "Fit for Fair" bietet eine interkulturelle Vorbereitung auf die Beteiligung. (Photo: Bayern International)

Vorbereitende Messetrainings 

Fernab von Zuhaus gilt das bekannte Motto von anderen Ländern und anderen Sitten. Mit dem Messetraining „Fit for Fair“ bietet Bayern International neuerdings eine interkulturelle Vorbereitung auf die Teilnahme. In einem ganztägigen Seminar geben wir Antworten auf wichtige Fragen, die sich im Vorfeld und im Verlauf einer Messebeteiligung stellen – jeweils bezogen auf das Zielland der Messe: Was erwartet das Fachpublikum vor Ort von meinem Messeauftritt? Wie schaffe ich nachhaltige Kontakte? Was sind die „Do´s“ and „Don’ts“ im Zielland? Ein erfahrener Messetrainer und ein interkultureller Trainer schulen für den Messeauftritt am Bayernstand. Außerdem berichten Unternehmer von ihren praktischen Erfahrungen. Das Messetraining Fit for Fair findet für Messeauftritte in Brasilien, China, Indien, Russland, Vereinigte Arabische Emirate und Saudi-Arabien statt.

Initiative „MessePlus“ 

Im Jahr 2012 wurde von Bayern International die Initiative „MessePlus“ ins Leben gerufen. Sie soll Firmen dabei helfen, Geschäftschancen in bislang unbekannten Regionen in unmittelbarer Verbindung mit einer Messeteilnahme zu erkunden – und somit einen zusätzlichen Nutzen schaffen. Beispielsweise reisten die bayerischen Aussteller direkt im Anschluss an ihre Beteiligung an der Medizinmesse Kimes 2013 in Seoul gleich weiter. Es ging direkt in das 240 km entfernte Daegu, der Heimat des Weltkonzerns Samsung.

Westeuropa Initiative 

Geholfen wird nicht nur bei Messen in den so genannten Emerging Markets, sondern ebenfalls in etablierten Märkten. Im Rahmen der „Westeuropa Initiative“ bietet Bayern International den bayerischen Unternehmen auch Messebeteiligungen ohne direkte finanzielle Förderung in Westeuropa an. Teilnehmende Firmen profitieren von der organisatorischen Unterstützung und den kostenfreien Serviceeinrichtungen vor Ort.

 
 

Dieser Beitrag ist erschienen in TFI Heft 3-4/2013

 
 

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