Messebau-Zulieferer: Der Trend geht zum Tuch

Im Wohnbereich sind Stoffe als Wand- und Raumdekoration schon lange eine Modeerscheinung. Und dieser Trend ging auch am Messebau nicht vorbei. Ganz im Gegenteil. 

Simon RWA auf der Swissbau 2016: Auf hellweißen Wänden fingen grelle Flammendarstellungen die Besucherblicke. (Photo: Syma)
Simon RWA auf der Swissbau 2016: Auf hellweißen Wänden fingen grelle Flammendarstellungen die Besucherblicke. (Photo: Syma)

Überall in den Messehallen entpuppen sich die Wandflächen und Raumskulpturen der Stände bei näherem Hinsehen als Konstruktionen aus gewebtem Material. Natürlich benötigen auch diese Trennwände, Kuben oder Kästen eine Struktur aus Stangen und Profilen. Doch für Textilien reichen meist sehr schlanke und leichte Halterungen, was diese Aufbauten oft viel filigraner wirken lässt. Im Messebau aber spielt nicht nur die Leichtigkeit der optischen Wirkung eine Rolle. Für textile Wandsysteme spricht ferner das geringere Transportgewicht und die schnelle Auf- und Abbaubarkeit. „Textile Verkleidungen mit vollflächigem Digitaldruck sind gefragter denn je“, erklärt Beat Müller, Marketingleiter des Unternehmens Syma mit Hauptsitz im schweizerischen Kirchberg. „Mit modernster UV-Farbbettdruck-Technologie können sie in erstklassiger Qualität bedruckt werden, ebenso wie Glas, Acryl, Forex oder Dünnspan. Bei der Auswahl der Materialien für Wand- oder Deckenelemente gibt es keine Einschränkungen.“

Welche visuellen Eindrücke sich mit Textilgrafiken erwirken lassen, demonstrierte Syma mit dem Stand der Firma Simon RWA Systeme AG auf der Messe Swissbau 2016 in Basel. Auf hellweiß strahlenden Wänden fingen grelle Darstellungen von Flammen und grauen Rauchwolken die Blicke der Besucher. Unterstützt wurde die Wirkung durch eine helle, saubere Ausleuchtung des Standes, klare Formen, wenige, gezielt ausgesuchte Exponate sowie die Reduktion der Farben auf rot und weiß. „So haben wir dafür gesorgt, dass das Thema des Ausstellers, Brand- und Rauchschutz, auf den ersten Blick vermittelt wurde“, sagt Beat Müller. „Ob Feuer, Meer, Wald oder Wüste, mit heutigen Materialien, Systemen und Drucken kann ein Messestand leicht in jedes gewünschte Ambiente eingetaucht werden“, so der Syma-Marketingleiter. Das weltweit tätige Unternehmen stellt Messebausysteme her, es entwirft und baut aber auch Messestände im Auftrag von Ausstellern. „Systeme schränken Architekten und Designer nicht ein, sie inspirieren sie“, wie Beat Müller betont. „Als Systemhersteller arbeiten wir immer daran, den Bedürfnissen einen Schritt voraus zu sein. Schließlich setzen wir unsere Systeme rings um den Globus selbst ein“ (www.syma.ch).

LT-Geschäftsführer Marcus Faust: Die steigende Nachfrage nach Stoffbespannungen wird bedient. (Photo: LT Systems)
LT-Geschäftsführer Marcus Faust: Die steigende Nachfrage nach Stoffbespannungen wird bedient. (Photo: LT Systems)

Die Trends kommen aus Europa – so lautet eine alte Messe-Weisheit. Tatsächlich gelten Firmen dieses Erdteils als Vorreiter in Puncto Design, Qualität und Vielfalt von Messebausystemen und -materialien. Doch längst behaupten sich auch asiatische Anbieter im Wettbewerb. Bereits vor 30 Jahren gründete sich Lingtong Exhibition System in der chinesischen Stadt Changzhou. Heute produziert das Unternehmen Tausende von verschiedenen Systembau-Elementen, die auch in Europa immer mehr Abnehmer finden. Ein Grund hierfür ist die Produktions- und Bearbeitungskette, die nach deutschen Standards zertifiziert wurde. Neben den weit verbreiteten Basis-Systemen mit Aluminiumprofilen wird mit den Systemen aus dem Reich der Mitte auch die steigende Nachfrage nach Stoffbespannungen bedient. Um die Textilien zu befestigen, wählen die Kunden aus Clips mit Federn, Profilen mit Gummilippen oder Aluminium-Klemm-Profilen. Auch ein Vorhang gehört zum Portfolio. 

Und in weiteren Systemen zeigt sich, dass die Lingtong-Welt nicht nur aus Aluminium besteht. „Unser Design-System beinhaltet Vierkantprofile, die sich mit Kombinationen aus Glas, Holz und anderen Materialien ergänzen lassen“, erklärt Marcus Faust. „Ob vorgehängte Glasfassaden Leuchtwände oder ein Glas-Boden-System, alles ist möglich“, verspricht der Geschäftsführer der Tochterfirma LT Systems Europe im rheinländischen Dormagen. Sie importiert die Systeme nicht nur, sondern formt und bereitet sie ganz nach Kundenwunsch auf (www.lt-systems.de). 

Autor: Jens Kügler

Dieser Artikel ist erschienen in TFI Heft 2/2016

 
 

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