Messelogistik: Vorausschauend das Budget schonen

Ob im Supermarkt oder bei den Energiekosten: Die Preise sind zuletzt spürbar nach oben gegangen. Auch vor dem Transportgewerbe macht die Entwicklung nicht halt.

Eine fristgerechte Beauftragung von Messelogistikern sorgt zusätzlich für bessere Kombinationsmöglichkeiten. (Photo: Adobe Stock)
Eine fristgerechte Beauftragung von Messelogistikern sorgt zusätzlich für bessere Kombinationsmöglichkeiten. (Photo: Adobe Stock)

CO2-Steuer, Treibstoffpreise, Inflation, Fahrermangel – die Gründe für die Teuerung sind vielfältig. Güray Saritas hat in seiner Branche weitere akute Ursachen ausgemacht: „Es gibt eine Verknappung der Lkw-Kapazitäten aufgrund steigender Nachfrage in der aktuellen Restart-Phase“, beobachtet der Geschäftsführer der internationalen Spedition Europfast aus Neuhausen bei Stuttgart. „Und es spielen volkswirtschaftliche Ursachen eine Rolle“, erwähnt er die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine als prägnantes Beispiel. Er verweist zudem auf die „Transportpreisstudie“ der Universität St. Gallen. Die Untersuchung hat sich mit den wichtigsten Einflussfaktoren auf die Transportpreise beschäftigt. An erster Stelle nannten die Befragten den Sendungstermin, dicht gefolgt von der Entfernung zwischen Absender und Empfänger. Unmittelbar dahinter rangieren der Spritpreis und das Gewicht des beförderten Gutes. Auch das Angebot an freiem Laderaum spielt neben weiteren Faktoren eine Rolle bei der Preisentwicklung, so die Einschätzungen.

Nicht nur die Transportdienstleister im Allgemeinen, sondern speziell auch die Messespediteure sind mit der Situation konfrontiert. Für sie stellt sich die Frage, wie sie die Botschaft ihren Kunden näherbringen. „Bei Europfast gehen wir offen und transparent damit um“, sagt Güray Saritas. „Wir informieren die Kunden regelmäßig per Newsletter über aktuelle Entwicklungen am Markt“, beschreibt er. „Auf diese Weise schaffen wir Vertrauen, das die Basis einer guten und nachhaltigen Zusammenarbeit ist.“ Darüber hinaus weiß Europfast um die Herausforderungen innerhalb der Branche. „Viele Transportbetriebe stehen nach langen Jahren der Krise vor großen finanziellen Herausforderungen“, betont Güray Saritas. „Die damit einhergehende Gefahr einer Insolvenzwelle ist hoch.“ Ein solches Szenario könne zu einer kurzfristigen Verknappung von Lkw-Kapazitäten führen, warnt der Logistikexperte. „Dadurch würden sich die Organisationsrisiken von Veranstaltungsbetrieben zwangsläufig erhöhen.“

„Es gibt eine Verknappung der Lkw-Kapazitäten aufgrund steigender Nachfrage in der aktuellen Restart-Phase”, beobachtet Güray Saritas (Photo: Europfast)
„Es gibt eine Verknappung der Lkw-Kapazitäten aufgrund steigender Nachfrage in der aktuellen Restart-Phase”, beobachtet Güray Saritas (Photo: Europfast)

Wenn Kunden aus dem Veranstaltungsbereich professionell wie üblich an die Sache herangingen, könnten sie entsprechende Vorsorge treffen. „Es gilt, durch Lieferantenvereinbarungen vorzubeugen und klug vorauszuplanen“, rät Güray Saritas. Dabei helfe eine frühzeitige Auftragsvergabe, um sich geeignete Kapazitäten zu passenden Konditionen zu sichern: „Unser Unternehmen setzt sich aktiv für die Stabilisierung der Lieferantenketten ein und plant vorausschauend.“ Eine fristgerechte Beauftragung von Messelogistikern sorge zusätzlich für bessere Kombinationsmöglichkeiten und würde die Anfahrtsstrecke eines Transportmittels reduzieren. Der Kunde hat noch andere Optionen, die Ausgaben zu verringern: „Die Reduzierung der Leeranfahrt spart Kosten und reduziert zusätzlich den Lkw-Emissionsausstoß“, erklärt Europfast-Geschäftsführer Saritas. Zudem könnten digitale Lösungen „produktiv“ genutzt werden, um den Kostensteigerungen entgegenzuwirken. „Die Digitalisierung unterstützt bei der Automatisierung von Auftragsprozessen und ermöglicht effizientere Abläufe“ (www.europfast.com).

Autor: Peter Borstel

Dieser Artikel ist erschienen in TFI Heft 1/2022

 
 

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